Evaluation an Schulen

Evaluation bedeutet, dass ein Sachverhalt systematisch nach vorab festgelegten Kriterien begutachtet und bewertet wird.

Von Schulevaluation spricht man, wenn Schulen im Hinblick auf die Qualität der Arbeit und der erreichten Ergebnisse bewertet werden. Dies dient dazu, Ergebnisse der schulischen Qualitätsanstrengungen zu ermitteln und auf deren Grundlage Maßnahmen zur Qualitätssicherung bzw. Qualitätsentwicklung zu initiieren. Unterschieden werden interne und externe Evaluation.

Interne Evaluation
Die Interne Evaluation ist ein "systematischer, kontinuierlicher Lern- und Arbeitsprozess, in dem vor Ort Informationen und Daten über das Lernen, den Unterricht und die Schule gesammelt werden, um aus ihnen Erkenntnisse zu gewinnen und sie begründet zu bewerten." (Eickenbusch, G.: Schulinterne Evaluation. Ein Weg zur gemeinsamen Schulentwicklung. In: Pädagogik 49, 1997 - 5, S. 7) Interne Evaluationen werden von der jeweiligen Schule selbst veranlasst und durchgeführt.

Oft kommt bei internen Evaluationen der Fragebogen als schriftliche Befragung zum Einsatz. Allerdings ist die Ausarbeitung eines Fragebogens sehr anspruchsvoll. Außerdem kann sich die Auswertung bei großen Stichproben sehr zeitaufwendig gestalten.
Grundsätzlich sollten alle Evaluationsinstrumente den sozialwissenschaftlichen Gütekriterien wie Objektivität, Validität und Reliabilität entsprechen. Daher ist nicht jeder frei im Netz verfügbare Fragebogen geeignet, Schulqualität zu messen und darzustellen. Schulen können daher auf bewährte Instrumente (Instrumente des ISB, Kollux etc.) zurückgreifen.

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Externe Evaluation

Nach einer Pilotphase beginnend mit dem Schuljahr 2003/04 wurde die externe Evaluation von Schulen in Bayern zum Schuljahr 2005/06 als wichtige Maßnahme zur Qualitätssicherung und -entwicklung flächendeckend eingeführt. Durch die Aufnahme in das Bayerische Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen am 1. August 2008 ist sie für staatliche Schulen verbindlich vorgeschrieben (vgl. BayEUG Art. 113c).
Externe Evaluation soll den Schulen dabei helfen, die Wirksamkeit ihrer Arbeit besser einzuschätzen, ihre Stärken ebenso zu erkennen wie ihre Schwächen.
Sie dient nicht der Beurteilung oder der Kontrolle von Personen, sondern der Analyse von Bedingungen und der Bewertung von Arbeitsprozessen und Ergebnissen. Der Blick richtet sich also nicht auf die einzelne Lehrkraft, sondern auf die Schule als Organisation.
Externe Evaluation gibt Impulse für die innere Schulentwicklung und hilft Schwerpunkte und Prioritäten in der Arbeit zu setzen.
Die Qualitätskriterien definieren, was schulart- und fachübergreifend die Qualität von Schule und Unterricht ausmacht und geben der Qualitätsentwicklung an Bayerns Schulen eine zuverlässige und sichere Orientierung.

Die externe Evaluation wird von einem Evaluationsteam durchgeführt. In jedem Schulamtsbezirk gibt es Evaluationsteams, die immer in einem fremden Schulamtsbezirk evaluieren.
In einem Evaluationsteam arbeiten drei schulische Evaluatoren und ein nichtschulischer Evaluator zusammen. Die schulischen Evaluatoren verfügen über Erfahrungen in den Bereichen Schulmanagement, Unterrichtsentwicklung und/oder Schulentwicklung. Als nichtschulische Evaluatoren sind Vertreter der Wirtschaft (z. B. Qualitätsbeauftragte oder Ausbildungsleiter von Unternehmen) und Eltern ehrenamtlich tätig. Fachlich-inhaltlich wird ihre Arbeit von der Qualitätsagentur des ISB betreut.

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Weiterführend:

Evaluation – ein Instrument der Qualitätsentwicklung an Schulen (Matthias Thiem) >>>